Veranstaltungen 2017

Foto: Seitz

20. Januar 2017

Herzstücke

Live-Musik mit Anita Naumann und Band

Begeisterte 120 Zuschauer füllten das Banghaus bis auf den letzten Platz bei diesem musikalischen Abend mit der Sängerin Anita Naumann und ihrer kleinen Band (Gangolf Seitz am Klavier, Carlo Schroeder am Bass und Remo Michel am Schlagzeug). Die launige Moderation durch Pit Metz gab Informationen aus der Geschichte der Popmusik der 60er und 70er Jahre. Lieder von Bob Dylan, Hannes Wader, Janis Joplin, den Beatles und vielen anderen ließen Jugenderinnerungen wach werden. Das Publikum ließ sich zum Mitsingen animieren und erklatschte drei Zugaben. Nach dem Konzert blieb man noch lange im Gespräch über die alten Zeiten zusammen, stilgerecht begleitet von einem Glas Lambrusco aus der Zweiliterflasche.


17. Februar 2017

Forstwirtschaft einst und jetzt

Vortrag von Willi Parr

Foto: Seitz

Willi Parr beleuchtete in seinem Vortrag die Entwicklung von handwerklicher Waldarbeit zur gewinnorientierten Produktion unter Beachtung von Naturschutz und Nachhaltigkeit. Einige der Anwesenden erwiesen sich als fachkundige Diskussionspartner, sodass es ein lebhafter Abend wurde. Intensiv wurden Fragen der Nachhaltigkeit der Forstbewirtschaftung, der Bejagung des Wildes, des Spagats zwischen Ökologie und Ökonomie angesprochen.


10. März 2017

Otto Ubbelohde

Vortrag von Ludwig Rinn

Anlässlich des Geburtstages von Otto Ubbelohde vor 150 Jahren gab Ludwig Rinn, der Vorsitzende der Otto-Ubbelohde-Stiftung in Gossfelden, einen Überblick über Werk und Bedeutung des Künstlers. Ubbelohde wurde 1867 in Marburg geboren, studierte in Weimar und München, schloss sich vorübergehend der Künstlerkolonie in Worpswede an und lebte von 1900 bis zu seinem Tode 1922 in Gossfelden. In seinem Wohn- und Atelierhaus befindet sich heute das Ubbelohde-Museum. Der Künstler begriff sich als Landschaftsmaler und hinterließ viele Bilder der hessischen Landschaft, wobei er auch Bilder von einer idealen Landschaft aus mehreren Komponenten zusammenstellte. Der detailreiche Vortrag von Ludwig Rinn wurde von vielen Bildbeispielen ergänzt und erfreute fast 60 Zuhörer.

Am folgenden Tag fand eine Führung durch das Museum im Otto-Ubbelohde-Haus statt. Ludwig Rinn gab ausführliche Informationen zur Geschichte des Hauses und einzelner dort ausgestellter Werke. Das Museum ist zur Besichtigung Samstags und Sonntags 13-17 Uhr geöffnet.


 07. April 2017

Syrien - Bilder aus einem untergegangenen Land

Vortrag von Jan Bosch

Die Ruinen von Palmyra. Foto: Seitz

Der Gossfeldener Geograf und Fotograf Jan Bosch hat nahezu alle Länder des Orients bereist. Vor 60 beeindruckten Zuschauern, darunter auch viele in Gossfelden aufgenommene Flüchtlinge, berichtete er von der großen kulturellen Tradition Syriens. Römer, Araber, Türken, Kreuzfahrer, Perser, Juden: Viele Kulturen haben dort ihre Zeugnisse hinterlassen. Die Omajjaden-Moschee in Damaskus, die Zitadelle und der Basar von Aleppo, die römischen Bauten in Palmyra und vieles Andere wurde in eindrucksvollen Fotografien präsentiert.

Nach 2011 wurden viele historische Bauten in einem grausamen Bürgerkrieg zerstört; die Menschen wurden getötet und vertrieben. Das Land wird nie mehr sein können, was es mal war. Bosch berichtete abschließend von seinem Besuch in einem Flüchtlingslager im türkischen Gazientep, wo die geflohenen Menschen versuchen, sich eine neue Existenz aufzubauen.


19. Mai 2017

Wer war Martin Luther?
Der Reformator mit den vielen Gesichtern

Vortrag von Prof. Dr. Wolf-Friedrich Schäufele

Luther übersetzt die Bibel; Bronze-Relief an der
Luther-Statue in Eisleben von Rudolf Siemering, 1883. 
Foto: Wim van 't Einde / Unsplash

Professor Dr. Wolf-Friedrich Schäufele lehrt als Professor für Kirchengeschichte an der Marburger Universität. Er hat sich schwerpunktmäßig mit der Geschichte der Reformation und dem Verhältnis der christlichen Konfessionen zueinander beschäftigt. Im Gedenkjahr der Reformation stellte er die Person des Martin Luther unter sechs verschiedenen Aspekten vor. Für viele neu war dabei die Beobachtung, dass der Anschlag der 95 Thesen nicht etwa als rebellischer Akt gegenüber Kirche und Obrigkeit zu verstehen war, sondern als ganz normale Maßnahme eines Universitätslehrers, der damit zum wissenschaftlichen Disput auffordern wollte. Im gut gefüllten und sommerlich-warmen Banghaus ergab sich anschließend eine Diskussion auf hohem Niveau, was nicht zuletzt der Anwesenheit mehrerer Theologen unter den Zuhörern geschuldet war.


 23. Juni 2017

Über Mühlen. Geschichte und Geschichten

Bildvortrag von Gangolf Seitz

Walzenstühle in der Mühle Caldern. Foto: Seitz

Gangolf Seitz hat sich mit der Bedeutung der Mühlen in Vergangenheit und Gegenwart befasst; er sprach über ihre Darstellung in Bild und Wort und erzählte von der technischen Entwicklung, der wirtschaftlichen Bedeutung; von Fakten, Vorurteilen und Vorstellungen zum Mühlenwesen.

 


08. September 2017

Das Deutschlandlied

Vortrag von Thomas Schuler

1841 schrieb August Heinrich Hoffmann von Fallersleben das „Lied der Deutschen“ auf eine Melodie von Joseph Haydn. Das Lied wurde 1922 zur deutschen Nationalhymne. Der Historiker Thomas Schuler berichtete von der wechselvollen Geschichte des Liedes, dem nicht immer einfachen Umgang Deutschlands mit diesem Lied. Thomas Schuler lebt als Historiker und Publizist in Köln. Er stellte Hoffmanns Dichtung in den historischen Zusammenhang mit den französischen Bemühungen, das Rheinland zu besetzen und den revolutionären Bestrebungen, in Deutschland einen einigen Staat zu errichten.


06. Oktober 2017

Die Balladen des Friedrich von Schiller

Ein Abend mit Detlef Ruffert

Foto: Seitz

Friedrich Schiller, damals schon als Dichter freiheitlicher Theaterstücke („Die Räuber“, „Don Carlos“) berühmt geworden, lehrte seit 1789 an der Universität Jena. Er hatte erreicht, mit dem von ihm verehrten Goethe zu Freundschaft und Austausch zu kommen. 1797-99 entstanden viele seiner Balladen, die uns aus der Schule noch vertraut sind. Detlef Ruffert erzählte aus dem Leben Schillers und von der Entstehung der Balladen im Wettstreit mit Goethe. Mehrere Balladen trug er auch vor und begeisterte mit seinem mitreißenden Vortrag das Publikum.


17. November 2017

Emil von Behring: Marburger Wissenschaftler, Hochschullehrer, Firmengründer und Familienmensch

Vortrag von Dr. Kornelia Grundmann

Die Marburger Medizinhistorikerin Dr. Kornelia Grundmann hat sich intensiv mit Leben und Wirken von Emil von Behring befasst, der vor 100 Jahren in Marburg starb. Er bekam den ersten Nobelpreis für Medizin für die Entwicklung von Impfstoffen gegen die todbringenden Krankheiten Diphtherie und Tetanus. Seit 1895 lebte und arbeitete er als Professor und Direktor des Hygiene-Instituts in Marburg. Hier gründete er auch die Behring-Werke, die seine Impfstoffe bald in großen Mengen produzierten. Behring stammte aus einem kleinen Dorf in Westpreußen und hatte sich zeitlebens einen bäuerlichen Dickschädel bewahrt. Dr. Grundmann schilderte vor allem den kantigen Charakter Behrings, ohne den er vermutlich seine Ziele nicht so hartnäckig hätte verfolgen können. Nicht zuletzt wegen der lebhaften Art des Vortrags war es für die Zuhörer ein informationsreicher Abend, an den sie sich gerne erinnern werden.


zuletzt aktualisiert: 1 Mai 2022