J. H. Christian Bang 

Unser Verein wird im Lahntal gerne auch „Bang-Verein“ genannt. Dies geschieht, weil die meisten Veranstaltungen im Bang-Haus in Gossfelden stattfinden. Wer war dieser Johann Heinrich Christian Bang, nach dem das Haus benannt ist?

Er wird geboren in Gossfelden am 14. August 1774 als Sohn des Pfarrers Johann Christian Bang und der Marie Christine Bang geb. Conradi.

Am 16. April 1798 wird er als Pfarrer ordiniert. Von 1798 - 1802 ist er Assistent seines Vaters, der ihm als Pfarrer in Gossfelden im Amt voraus ging.

1802 wird die „Öconomische Lesegesellschaft in Oberhessen“ von ihm ins Leben gerufen.

Von 1802 - 1809 besteht der „Romantiker-Kreis“, der sich in Marburg und Gossfelden trifft. So verkehren im Hause Bang u.a. Jacob und Wilhelm Grimm, Ludwig Emil Grimm, Friedrich Carl von Savigny, Clemens Brentano, Christian Brentano, Bettina Brentano (verh. von Arnim), Kunigunde Brentano (verh. von Savigny), Georg Friedrich Creutzer und Achim von Arnim.

Die Brüder Grimm erfahren seine Mithilfe bei der Sammlung von Sagen sowie ihren Forschungen zum Deutschen Wörterbuch und Clemens Brentano und Achim von Arnim bei der Sammlung von alten Volksliedern („Des Knaben Wunderhorn“). Bis mindestens 1817 führt Bang noch Schriftverkehr mit den Brüdern Grimm. 

Seit 31. Januar 1803 ist Bang nach dem Tode seines Vaters Pfarrer in Gossfelden für das Kirchspiel Wehrda, Gossfelden und Sarnau.

13. Mai 1804 Heirat mit Sophie Kleeberger (geb. 26. Januar 1784).

14. Februar 1805 Geburt des ersten von 12 Kindern (Tochter Johanna). 

1813 Neubau des Pfarrhauses, was die Voraussetzung ist für

1815 die Errichtung eines Lehrinstitutes mit Internat (bestand bis 1839). Einschließlich der eigenen Kinder werden 180 Schüler von ihm selbst und zehn Hilfslehrern unterrichtet. Es soll das „letzte rein humanistische Gymnasium auf deutscher Erde“ gewesen sein.

Im Juli 1820 besucht Pfarrer Bang die Familie Grimm in Kassel.

Am 18. Januar 1821 wird ihm der Doktortitel der philosophischen Fakultät der Universität Marburg verliehen.

Am 10. Juli 1839 wird Pfarrer Bang die Pfarrei Haina übertragen. Er verlässt daraufhin Gossfelden. In Haina macht er sich um den Erhalt der Kirche sehr verdient.

Am 10. März 1845 stirbt Sophie Bang geb. Kleeberger in Haina.

Am 2. September 1851 stirbt Pfarrer Bang in Haina.

zuletzt aktualisiert: 11 Juli 2022