Veranstaltungen 2019
Wieder einmal kam Anita Naumann mit ihrer kleinen Band [Remo Michel (dr), Stephan Nolte (bs), Gangolf Seitz (p)] ins Banghaus. Die Band wurde dieses Jahr verstärkt durch Bettina Maier am Saxophon. Die Moderation hatte wieder Pit Metz übernommen. Evergreens aus dem klassischen Jazz-Repertoire und Popsongs aus den 60er Jahren begeisterten das Publikum. Die groovenden Saxophon-Soli von Bettina Maier und der mitreißende Gesang von Anita Naumann wurden immer wieder mit lautem Applaus belohnt. Das Banghaus war bis auf den letzten Platz besetzt, selbst Stehplätze mussten akzeptiert werden. Das Publikum erklatschte auch nach langem Konzert noch drei Zugaben.
Foto: Seitz
12. April 2019
19:30 Uhr
Auf dem Dach der Welt
Bericht von Reisen durch die Himalajastaaten Nepal, Sikkim und Bhutan von Karl Heinz Görmar
Der Sarnauer Weltreisende Karl Heinz Görmar war 2008 zu Fuß in Nepal unterwegs und im Jahr 2018 in Nepal, Sikkim, Darjeeling und Bhutan mit PKW und Kleinbus. Von beiden Reisen wurden Bilder gezeigt. Aus Nepal mit dem Schwerpunkt einer Wanderung, die großenteils auf dem Mt.Everest-Trail durchgeführt wurde, außerdem wurden die im Kathmandu-Tal gelegenen Königsstädte Kathmandu, Bhaktapur und Patan vorgestellt. Die Situation vor dem Erdbeben von 2015 wurde gezeigt, ebenso Bilder vom dem derzeitigen Stand des Wiederaufbaus. Von Sikkim, das heute zu Indien gehört, und Bhutan, dem “Königreich in den Wolken”, werden Landschaften, Städte und Klöster gezeigt. Die Zuhörer im voll besetzten Banghaus waren beeindruckt von der majestätischen Landschaft im Himalaja, aber auch von der Enge in den Städten.
Fotos: Seitz
In seinem Vortrag beleuchtete Bernhard Böttge die Lage der Religionen in Europa nach Beginn der Reformation. Es war ja nicht nur Martin Luther, der als Reformator der katholischen Kirche auftrat, sondern auch viele andere, darunter auch Johannes Calvin in Genf. Vor allem im französisch-sprachigen Europa und in den Niederlanden fand Calvin Anhänger. Etwa um 1530 setzte aber die Verfolgung der Protestanten, der sogenannten Hugenotten, durch den französischen Staat und die katholische Kirche ein. Höhepunkt war die sog. „Bartholomäusnacht“ 1572, in deren Folge mehr als 30.000 Protestanten in Frankreich ermordet wurden. Mehr als 200.000 Menschen flohen in andere Länder. Später ereilte ein ähnliches Schicksal die Glaubensgemeinschaft der Waldenser in den französischen und italienischen Alpen. Auch in Hessen siedelten sich geflohene Hugenotten und Waldenser an. Französische Familiennamen (z.B. Aillaud, Allié, Archinal, Badouin, Boucsein, Bouffier, Combé ) erinnern noch heute an die Einwanderer. In unserer Umgebung sind u.a. Todenhausen, Hertingshausen, Schwabendorf, Wolfskaute, Louisendorf hugenottisch besiedelt worden. Bernhard Böttge (Vorsitzender des Schwabendorfer Arbeitskreises für Hugenotten- und Waldensergeschichte) berichtete kenntnisreich von der Geschichte der Hugenotten und ihrer Ansiedlung in Hessen und anderswo. Die Bedeutung dieses Zuzugs für die sprachliche und kulturelle Entwicklung wurde dargestellt. Die Zuhörer folgten dem bebilderten Vortrag mit großer Aufmerksamkeit, die auch durch ein plötzlich niedergehendes Gewitter mit Starkregen nicht beeinträchtigt wurde. Dem Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion an.
Foto (Seitz): die hugenottische Kirche in Todenhausen
27. Juli 2019
21:30 Uhr
"Sommernachtsträume"
Theater und Musik in den Gärten des Otto-Ubbelohde-Hauses Goßfelden
An einem warmen Sommerabend fanden sich über 300 Zuschauer und einige tausend Mücken in den Gärten rund um das Otto-Ubbelohde-Haus ein, um dem Spiel und der Musik des "Theater Gegenstand" aus Marburg zu folgen. Im nächtlichen Park waren Bühneninseln errichtet, auf denen Elfen und Feen und auch allerhand schreckliche Geister ihr märchenhaftes Wesen trieben. Die Zuschauer schlenderten von einer Lichtinsel zur nächsten, um das zauberhafte Spiel auf sich wirken zu lassen. Daneben gab es genügend Gelegenheit, um bei einem Glas Wein und klassischer Gitarrenmusik miteinander ins Gespräch zu kommen. Und der angekündigte Regen fiel an diesem Abend aus.
Fotos: Seitz
Im Verlauf des 18. Jahrhunderts verzeichnen wir eine Tendenz, sich mehr und mehr von traditionellen und religiös geprägten Vorstellungen zu lösen und stattdessen rational erfassbare Fakten als Grundlage des Denkens zu etablieren. Die französische Revolution beförderte diese Entwicklung. Auch in der Medizin gab es massive Neuerungen. Neben der hippokratischen Lehre von den vier Säften etablierten sich neue Behandlungsmethoden, etwa die Homoiopathie und die Impfung. Welche medizinischen Möglichkeiten hätten etwa den Pfarrern Bang, die zu dieser Zeit in Gossfelden ordiniert waren, zur Verfügung gestanden? Dr. Kornelia Grundmann ist Medizinhistorikerin und beleuchtete in ihrem kenntnisreichen Vortrag die medizinischen Wissengrundlagen und Therapietendenzen der "Bang-Zeit". Es war die Zeit, in der der Staat sich zunehmend für die Gesundheitheit der Bevölkerung zuständig fühlte und deswegen beamtete Ärzte (Physici) einstellte, auch im Raum Marburg. Es entstand ein Entbindungshaus ("Accouchieranstalt") Am Grün, das Elisabeth-Krankenhaus am Pilgrimstein (heute Ruine) wurde erweitert.
Dr. Kornelia Grundmann (Foto:Seitz)
Im Dezember 2019 keine Veranstaltung !